Ich habe mir Gedanken gemacht, wie mich die übertriebene Selbstkritik in der Vergangenheit lähmte und möchte dir einige Anregungen mitgeben, um auf lange Sicht positiver und selbstbewusster an deine künstlerische Arbeit heranzugehen.
Hör auf, dich selbst schlecht zu machen!
„Hier habt ihr meine Kritzelei, ich weiß, ist noch nicht so toll, die Pose und das Gesicht habe ich verkackt, lol“
oder
„Hier meine neuste Zeichnung! Die Pose braucht noch ein bisschen Arbeit, aber ich bin stolz, dass ich die ganze Figur aus dem Kopf gezeichnet habe.“ ?
Also: Wenn du dein Bild postest oder jemandem zeigst, achte doch mal ganz bewusst darauf, ob du das mit einer relativierenden Formulierung machst. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es anfangs schwer sein kann, diesen Impuls
abzustellen und die negative innere Stimme umzuprogammieren. Eine positive und ehrliche Herangehensweise an dein Können beeinflusst aber langfristig nicht nur, wie andere dich wahrnehmen, sondern stärkt auch den eigenen Selbstrespekt.
Lerne von anderen Künstlern, statt dich ständig mit ihnen zu vergleichen!
Wenn es dir trotzdem schwer fällt, dich vom Erfolg anderer nicht runterziehen zu lassen, versuche doch mal aus Bewunderung und Neid die Energie zu ziehen, selbst produktiv zu werden. Das geht zum Beispiel, in dem du für dich analysierst, was dir an den Bildern besonders gefällt. Wie kannst du das in deinem eigenen Werk auch
erreichen? Was kannst du von ihnen lernen? Musst du überhaupt genau wie sie sein, um mit deinen Zeichnungen zufrieden zu sein?
Erlaube dir selbst und anderen, dich als Künstler zu bezeichnen!
Verabschiede dich vom Perfektionismus!
Außerdem: Fehler sind ultimativ nichts schlimmes. Ja, es ist vielleicht ärgerlich, dass das zweite Auge völlig daneben gegangen ist, aber wer wird sich in 5 Jahren noch an ein misslungenes Bild erinnern? Dafür liebe ich Skizzenbücher: Sie sind nicht nur tolle Ideensammlungen, sondern bieten auch mal einen guten Anlass über alte Zeichnungen zu schmunzeln und die eigene Entwicklung nachzuvollziehen.
Ich richte mich mittlerweile nach dem Leitsatz: Fertig ist besser als perfekt. Einfach machen, weitermachen, Fehler akzeptieren und aus ihnen lernen.
Mia
Oh man, dass sollte ich mir jeden Abend herunterbeten :"D … was für ein toller Blogpost … und so wahr. Ich muss mich hierbei echt selbst an der Nase nehmen, obwohl mein Hauptbeweggrund für meine "Runtermachungen" oft die Angst vor Kommentaren ala "Hey Angeberin, für DAS brauchst du dir nichts einzubilden" sind. Absolut idiotisch, wenn ich jetzt darüber nachdenke – Also, danke dein Beitrag ist angekommen! ♥GLG Mia, die diesen Beitrag gerne auf ihrem Blog erwähnen und verlinken würde (ok ?) un-verbleumt.net
Alex
Natürlich, nur zu! Ich bin immer froh, wenn ich weiterhelfen kann :))
janna
Toll auf den Punkt gebracht! 🙂 bin eigentlich ne „alte häsin“ im Geschäft und trotzdem immer mal wieder von kleinen Selbstzweifeln geplagt… danke für die klaren Worte!
woitalla norbert
ich danke dir